2022 war ein sehr enttäuschendes Jahr für den Bitcoin. Ein Blick auf die langfristigen Bitcoin-Zyklen zeigt aber die großen Chancen für Bitcoin-Investments im neuen Jahr. Von Gerd Weger 

Ausmaß und Zeitdauer der bisherigen großen Bärenmärkte sprechen dafür, dass das tiefe Tal der Tränen bereits durchschritten wurde. Dies zeigt ein Blick auf die großen Abstürze beim Bitcoin in den Jahren 2014, 2018 und 2022. Auffallend ist, dass diese tatsächlich bisher alle vier Jahre stattgefunden haben und dieser Zeitraum mit den alle vier Jahre stattfindenden Bitcoin-Halvings übereinstimmt. Auch bewegen sich die prozentualen Kursverluste und die Zeitdauer des Bärenmarktes im Jahr 2022 in einer Größenordnung, die den beiden bisherigen großen Bärenmärkten entspricht. Man sollte zwar nicht erwarten, dass der Bitcoin diese Zyklen einfach immer wiederholt, sie geben aber eine gewisse Orientierung. Denn sie zeigen, dass diese großen Kursverluste nicht ungewöhnlich sind. Die Untergangspropheten, die immer wieder das Ende des Bitcoins vorhergesagt haben, werden auch diesmal unrecht haben.

Die Kursverluste werden auch relativiert durch einen Blick auf die Performance führender Tech-Aktien. Tesla verlor seit Ende 2021 rund 74 Prozent an Wert, andere Tech-Aktien deutlich über 50 Prozent. Kursverluste von 77 Prozent bei Bitcoin und 80 Prozent bei Ethereum sind zwar sehr schmerzhaft, fallen deshalb aber nicht völlig aus dem Rahmen.

Viele professionelle Anleger vergleichen Kryptowährungen mit Tech-Aktien. Aus diesem Grund hatten diese beiden Anlageklassen im vergangenen Jahr auch eine hohe Korrelation.

Der aktuelle Bärenmarkt begann im November 2021. Genau ein Jahr später wurde das bisherige Tief bei rund 15 500 Dollar erreicht. In den ersten beiden Kryptowintern 2014 und 2018 fiel der Bitcoin jeweils um rund 83 Prozent. Dabei dauerte der Bärenmarkt jeweils rund ein Jahr. Von daher könnte das Mitte November 2022 erreichte Tief mit der Zeitdauer von einem Jahr bereits das Zyklustief markiert haben. Auch der Kursverlust von rund 77 Prozent gegenüber dem Allzeithoch liegt in einer Größenordnung nahe der bei den bisherigen großen Bärenmärkten. Vielfach wird der Zusammenbruch der Schwarzmarktplattform Silk Road als wesentlicher Auslöser des Bitcoin-Absturzes 2014 gesehen. Für den zweiten Kryptowinter im Jahr 2018 werden der Zusammenbruch übersteigerter Erwartungen in Technologien wie Smart Contracts nach einem ungezügelten ICO-Boom mit ständig neuen Token-Emissionen sowie der verschärfte Kampf der US-Börsenaufsicht SEC gegen diese Auswüchse verantwortlich gemacht. Der Kursrückgang im vergangenen Jahr war neben den großen Krisen auch durch zwei spektakuläre Zusammenbrüche bei Terra und FTX geprägt.

Bitcoin – der aktuelle Ausblick für 2023

Nach den jeweiligen Zyklustiefs dauerte es beim Bitcoin zwar immer etwas bis zum nächsten parabolischen Kursanstieg, der immer erst nach den Halvings begann. Allerdings konnte sich der Kurs auch bereits mehr als ein Jahr vor den Halvings sukzessive deutlich verbessern. Das nächste Halving wird um den April 2024 herum erwartet. Von daher dürften Anleger am besten fahren, wenn sie sich durch regelmäßige Käufe im Rahmen eines Sparplans für den nächsten großen Anstieg positionieren.


Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin